
Aktuelles



Konduktive Förderung |
Der Weg zur konduktiven Förderung ist in Deutschland nicht gleichermaßen geebnet, wie die klassischen Therapien nach Bobath oder Vojta. Mit der Diagnostizierung von Behinderung, dem Tag "X", sehen sich die Eltern einem uneinheitlichen Frühfördermarkt gegenüber. Gab es von ÄrztInnen, TherapeutInnen und Institutionen nur spärlich oder gar keine Informationen zur konduktiven Förderung, formierten sich zunehmend Mund-zu-Mund-Propaganda, Initiativen, Fernsehen und Printmedien zu den eigentlich bedeutenden Säulen der Informationsverbreitung über die konduktive Therapie als "Alternativtherapie". InitiatorInnen hinter den Kulissen waren immer Eltern –und Betroffenenbewegungen, die ihr Anliegen für die Verbreitung der Therapie András Petö als Selbsthilfe realisierten.
"Lasst doch die gelähmten Muskeln
und beschäftigt euch mit der ganzen Persönlichkeit"
so umschrieb der ungarische Arzt und Pädagoge András Petö (1893-1967) seinen ganzheitlichen Ansatz der Untrennbarkeit von Körper, Seele und Geist. Petö sah die Diagnose Bewegungsstörung nicht als unabänderliche Tatsache, aus der man „das Beste“ machen muss, indem man sich an die Behinderung anpasst – er begriff ihr Wesen vielmehr ganzheitlich und hatte damit auch andere, produktiv-therapeutische Zugangsweisen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, im Jahre 1945, entwickelte er sein komplexes System der konduktiven (lat. conducere = zusammenführen) Förderung.
Seine Methode eröffnete neue Wege in der Rehabilitation bewegungsbehinderter Kinder und Erwachsener, deren Dysfunktion auf eine Schädigung des zentralen Nervensystems zurückzuführen ist. Sie wurde zuerst in dem nach ihm benannten Institut in Budapest praktiziert und ist seit den sechziger Jahren im ungarischen Schulsystem integriert.
Sie stellt eine Therapie dar, die konduktiv (vom lateinischen conducere = zusammenführen) vorgeht, d.h. das Kind in ganzheitlicher Weise in Tätigkeits- und Sinnzusammenhängen fördert. Durch eine einzige Person, der sogenannte Konduktorin, die in ihrer Person Erkenntnisse unterschiedlicher Fachbereiche (z.B. Krankengymnastik, Logopädie, Ergotherapie usw.) vereinigt, werden den Kindern diese Zusammenhänge vermittelt.
Es wird ausschließlich in Kleingruppen von 6-10 Kindern gearbeitet. Diese Gruppen sind heterogen, d.h. die Kinder einer bestimmten Gruppe werden nach dem Alter, dem Zustand und insbesondere nach dem zu erreichenden Ziel, ausgewählt. Obwohl die Kinder der Gruppe die gleichen Aufgaben zu erfüllen haben, ist der Weg der Zielerreichung individuell unterschiedlich.
Diese konduktiv-mehrfachtherapeutische Gruppe stellt den wirksamen Rahmen für Persönlichkeitsentwicklung, Orientierung an anderen Kindern (Gruppendynamik), positives Sozialverhalten und spontane Motivation eines jeden einzelnen Kindes dar. Alle therapeutischen und kognitiven Lernvorgänge werden immer mit der Stimme (Laute, Töne, Melodien, Liedern, Reimen oder rhythmischen Wortfolgen) begleitet. Alle Lernvorgänge sind gleichbleibende Abläufe, die ganz allgemein das Lernen erleichtern: Sie geben Sicherheit, fördern rasche Orientierung, schulen Gedächtnis und Planung und ermöglichen es dem Kind, qualitative und quantitative Fortschritte selbst zu erkennen. Bei den motorischen Schwerpunktprogrammen finden sich täglich grobmotorische-, (meist Pritschenprogramme), Steh- und Gehprogramme, sowie funktionell orientierte Arm- und feinmotorische Handprogramme.
Trägergesellschaft |
Seit 01.01.2014 ist die Tagesstätte unter einer neuen, gemeinnützigen Trägergesellschaft: die Mariaberg - FortSchritt gGmbH. Zwei Gesellschafter befinden sich darin: Mariaberg e.V und der am 05.11.2013 neugegründeten Förderverein FortSchritt Ulm/Neu-Ulm e.V.
Der Elterninitiativverein FortSchritt Ulm-Neu-Ulm e.V. war bis Ende 2013 der alleinige Träger der Tagesstätte FortSchritt in Ulm. Der Verein existiert in dieser Form nicht mehr. Die Belange des Elternvereines werden im Förderverein FortSchritt Ulm/Neu-Ulm e.V. fortgeführt.
Mariaberg e.V. ist ein diakonischer Träger u.a. für ambulante, teilstationäre und stationäre Dienstleistungen in der Jugend- und Behindertenhilfe mit Sitz in Gammertingen. Zweck der Gesellschaft ist es, die unter dem Dach der Tagesstätte FortSchritt befindliche, staatlich anerkannte sonderpädagogische Privatschule FortSchritt mit ihrem speziellen Profil der konduktiven Förderung zu erhalten und im vorschulischen und nachschulischen Bereich weiter auszubauen. Darüber hinaus werden Hilfen und Fördermaßnahmen für Menschen mit Behinderung z.B. in den Bereichen Bildung, Wohnen und Beschäftigung angestrebt.
Schule |
Im Schuljahr 2019/2020 besuchen dreizehn körper- und mehrfachbehinderte Kinder im Alter zwischen 7 und 24 Jahren unsere Schule.
Die Kinder lernen und arbeiten auf unterschiedlichen Lernniveaus. Um jedem,
der sehr unterschiedlichen Kinder gerecht zu werden, sind Differenzierung
und Individualisierung grundlegende Prinzipien im Unterrichtsalltag. Die
konduktive Förderung ist fester Bestandteil im Stundenplan. Daneben bilden
die klassischen schulischen Inhalte den zweiten Schwerpunkt. In den Fächern
Lesen/ Schreiben und Rechnen setzen sich die Kinder auf ihrem jeweiligen
Lernniveau mit den Kulturtechniken auseinander und lernen den Umgang mit
dem Computer kennen. Im Gesamtunterricht lernen die Kinder ihre Welt zu
begreifen. Ein Thema wird ganzheitlich und handlungsorientiert erarbeitet.
In Gestalten arbeiten die Kinder kreativ und lernen verschiedene
Techniken anzuwenden.
Wir kochen, spielen, musizieren, feiern Feste und machen Ausflüge.
Die Förderung der Lautsprache ist ein wichtiges Prinzip. Einige Kinder
benötigen jedoch Hilfen, um sich besser mitteilen zu können. Der Bereich
der unterstützten Kommunikation ist daher wichtiger Bestandteil im schulischen
Alltag.
Das sind wir |
Spenden |
Über jede Spende sind wir sehr dankbar, denn nur durch Ihre Mithilfe können wir unsere Einrichtung und somit die konduktive Förderung in Ulm und ihrer Umgebung weiter ermöglichen.
Spendenkonto:
Förderverein FortSchritt Ulm/Neu-Ulm e.V.
Sparkasse Ulm
BLZ 630 500 00
Kto. 202 4998
oder
BIC: SOLADES1ULM
IBAN: DE13 6305 0000 0002 0249 98
Selbstverständlich erhalten Sie von uns eine Spendenbescheinigung.
Kontakt |
Mit dem Zug:
Vom Hauptbahnhof Ulm fahren Sie mit der Straßenbahnlinie 1 in Richtung
Donauhalle. Steigen Sie an der Haltestelle Donaustadion aus und halten Sie sich am Stadion links
in Richtung Friedrichsau (Naherholungsgebiet).
Nach ca. 300 m befindet sich die Tagesstätte auf der linken
Seite (blaues Haus mit oranger Tür).
Mit dem Auto:
Fahren Sie von der Wielandstraße (Ulm-Ost) in Richtung Donauhalle/Messe.
Nach der Kreuzung Wielandstraße/Thalfingerstraße müssen Sie noch ca. 50 m
geradeaus. In der nächsten Kurve biegen Sie rechts in den Parkplatz
„Donaustadion“ ein. Bleiben Sie rechts um in den Bereich „Parken für Wohnmobile“ zu gelangen.
In der Kurve biegen Sie links auf die Fußgängerzone ein. Diese kleine
Straße führt Sie direkt zu unserer Einrichtung (blaues Haus mit
oranger Tür).
Mariaberg-FortSchritt gGmbH
Tagesstätte FortSchritt
Friedrichsau 2
89073 Ulm
Tel: 0731/9274882
Fax: 0731/9274795
E-Mail: fortschritt-ulm@t-online.de
Steuernummer: 88050/52006
Handelsregisternummer: HRB 710986